Eine ungewöhnlich scharfe und schmackhafte Chili-Sorte sind die 7 Pot’s. Sie trägt den Namen 7 Pot, weil die Kariben mit einer ihrer Schoten sieben Töpfe voll Essen würzen.
Unter den schärfsten Chilisorten aus der Karibik hat sie den fruchtigsten Geschmack. Wer das feurige Brennen dieser Schote erträgt, wird zudem mit einem wunderbar rauchigen und nussigen Aroma verwöhnt.
Ursprünglich stammt der 7 Pot Chili aus dem karibischen Inselstaat Trinidad und Tobago1. Der kleine Inselstaat gehört zu den Kleinen Antillen und hat nur 1,3 Millionen Einwohner. Damit erreicht eine einzige Schote des 7 Pot Brain Strain so viel SHU, wie es Einwohner in Trinidad gibt. Denn ihre Chilischoten sind bis zu 1.300.000 Scoville Heat Units2 scharf.
Frische 7 Pot Chilis sind schwer zu bekommen und wenn, dann gelten sie als Kostbarkeiten. Auf den karibischen Inseln wachsen sie jedoch in Hülle und Fülle. So viel, dass die örtliche Marine den hohen Capsaicin-Gehalt für den Anstrich ihrer Schiffe verwendet. Die abgesetzte Farbe verlangsamt das Wachstum des Rumpfes mit Seepocken und Algen. Dadurch bleiben die Boote stromlinienförmig und werden schneller.
Einige der vielen Sorten von 7 Pot Chili haben große Ähnlichkeit mit Moruga Trinidad Scorpion und Carolina Reaper Chili. Es gab einige Diskussionen darüber, ob es sich um verwandte oder sogar identische Sorten handelt. Tatsächlich sieht die 7 Pot Chocolate wie eine Kreuzung zwischen einer Habanero Chocolate und einer Scorpion Chili aus. Doch nachdem das Thema hochgekocht war, haben viele Chilizüchter sie schließlich als eigene Sorte akzeptiert.
Vielleicht hat ihr nussiges Aroma kritische Züchter überzeugt. Mit dem chemischen Geschmack, der Bih Jolokias manchmal nachgesagt wird, ist es kaum zu vergleichen.
Capsicum chinense🌶
Alle 7 Pot Chilis gehören zu der Art Capsicum chinense. Dieser Artname wurde vor etwa 200 Jahren unter einer falschen Annahme vergeben. Anders als der Name vermuten lässt, stammt sie ursprünglich nicht aus China. Erst nach der Entdeckung Amerikas erreichten Capsicum-Pflanzen Asien und verbreiteten sich schnell in China. Capsicum chinense stammt ursprünglich aus dem Amazonasbecken und wurde durch Vögel vor allem in der Karibik verbreitet.
7 Pot Chili Sorten🌶
Braun🌶
Die etwas über einen Meter hohe Pflanze bildet recht schwere, braune Schoten. Sie trägt sehr viel und mit einem grünen Daumen kann man nach etwa 6 Monaten einige Kilo schokoladenbraune Chilis ernten.
Mit einem Scoville-Wert von 800.000 sind Brown Seven Pot recht mild.
Merlot & Burgundy🌶
Leider gibt es kaum noch Samen. Tatsächlich konnten wir nicht feststellen, ob es sich bei Merlot und Burgunder um verschiedene Sorten handelt.
Die Bezeichnung zielt wahrscheinlich auf die schöne weinrote Farbe ab.
Douglah braun🌶
Die Geschichte der Republik Trinidad und Tobago ist geprägt vom Sklavenhandel. Eine Dougla ist eine Hybride mit afrikanischen und europäischen Wurzeln. Ob die Douglah den Sortennamen wegen der schönen kaffeebraunen Farbe trägt oder weil sie aus verschiedenen Kultivaren gezüchtet wurde? Beides ist möglich.
Primo🌶
Reife Früchte leuchten in einem kräftigen Rot-Orange. Unglaublich schön. Primo ist der Spitzname des Züchters Troy Primeaux.
Brain Strain🌶
Ein junges und scharfes Mitglied der 7 Pot Familie. Die Früchte der 1,2 Meter hohen Pflanze erreichen auf der Scoville-Skala zwischen 800.000 und 1.350.000 SHU. Schärfer als die Naga Morich, nicht ganz so scharf wie der Rekordhalter Carolina Reaper.
Schärfegrad🌶
Alle hier aufgeführten Sorten erreichen mehr als 0,8 Millionen Scoville. Die schärfsten erreichen auch bis zu 1,35 Millionen SHU. Je nach Variante hat diese Chili einen Schärfegrad von 9 oder 10.
Verarbeitung🌶
Die 7 Pot Chili Frucht eignet sich wegen ihres tollen Geschmacks und der unsagbaren Schärfe besonders für Chilisaucen und Chilipulver. Verwendet werden vor allem reife, rote oder gelbe Schoten. Leider sind die grünen Kapseln dieser Chilipflanze nicht so schmackhaft.
Denken Sie daran, Handschuhe zu tragen. Diese Sorte ist sehr scharf und kann bei Berührung empfindlicher Stellen starke Schmerzen verursachen.
Chilisauce🌶
Um eine Chilisauce selbst herzustellen, bringt man Wasser zum Kochen. Die geputzten Chilischoten ohne Stiele und Kerne dazugeben.
Mit einem Pürierstab die Sauce mixen. Am besten tragen Sie eine Schutzbrille, denn Chili ist sehr schmerzhaft, wenn es in die Augen kommt. Das Püree mit Salz und Essig abschmecken. Viele mögen noch den Saft von Früchten und Tomaten in der selbstgemachten Chilisauce. Versuchen Sie auch, ein Relish oder Chutney mit diesem Chili selbst herzustellen.
Chilipulver🌶
Die halbierten Chilis werden ohne den Stiel im Backofen oder Trockengerät getrocknet. Später kann man sie mit einem Mörser zerkleinern. Das Einatmen des Staubs kann zu schweren Reizungen der Atemwege führen. Eine Atemmaske ist keine schlechte Idee. Artikel zum Trocknen und Selbermachen von Chilipulver.
Chilipflanze🌶
7 Topf-Chilipflanzen werden zwischen 0,8 m und 1,2 m hoch. Auffällig sind ihre riesigen Blätter. Im Sommer bilden sich unzählige weiße bis cremefarbene Blüten. An den befruchteten Blüten wachsen grüne Chilischoten mit einem leichten Skorpionstachel. Wenn die Früchte eine Größe von 4 – 6 cm erreichen, nehmen sie später eine reife Farbe an. Ein herrlicher Anblick, wenn diese karibische Chilipflanze voller reifer Chilischoten hängt.
Anbau🌶
Beginnen Sie frühzeitig mit dem Anbau von 7 Pot Chilis. Es dauert 6 Monate, bis die Pflanze Chilis bildet. Ein Indoor-Anbau ab Januar ist nicht verkehrt. Nach draußen auf den Balkon oder in den Garten kann man erst ab Mitte Mai gehen. Bis dahin pflegt man die Pflanze mit regelmäßigem Gießen und Düngen. Eine Pflanzenleuchte sorgt für zusätzliches Licht.
Erfahrungen mit schweren Sommerstürmen haben uns gezeigt, dass wir unsere Lieblingschilis in Kübel pflanzen. So haben wir vor einer Sturmwarnung noch die Möglichkeit, die Chilis unterzustellen.
Die Chilisamen sind nicht leicht zu bekommen. Leider sind sie oft ausverkauft. Besorgen Sie sich frühzeitig, am besten noch in diesem Jahr, 7-Topf-Chilisamen. Nach dem obligatorischen Einweichen kommen sie in ein beheiztes Gewächshaus. Ein entscheidender Punkt beim Anbau von tropischen Chilis ist die höhere Keimtemperatur. Mindestens 25 °C bis 30 °C sollten in der Anzuchtstation relativ konstant gehalten werden. In der Heimat dieser Chilisorten, den Kleinen Antillen, sind die Temperaturschwankungen gering und liegen zwischen 25 °C und 28 °C. Die Temperatur der Chilis ist relativ konstant.
Abhängig davon, ob Sie die Samen in Frühjahrstöpfe oder direkt in die Anzuchterde gesät haben, sollten Sie die Sämlinge umtopfen oder pikieren. Der richtige Zeitpunkt ist gekommen, wenn sich die ersten 4 – 6 Blätter gebildet haben. Spätestens wenn Wurzelspitzen aus dem Kokosballen herausragen, ist es soweit.
Pflege🌶
Künstliches Pflanzenlicht ist ein Muss bei der Anzucht im Haus. Etwa 10 Stunden und mehr Licht sind für ein gesundes und schnelles Wachstum notwendig. Die Luftfeuchtigkeit sollte hoch bleiben. Wenn sie Richtung 60 % geht, fühlt sich die Pflanze wie in ihrer natürlichen Umgebung.
Bevor man im Mai nach draußen geht, muss man die Jungpflanzen gegen Sonnenlicht abhärten. Eine Abhärtung gegen Wind erreichen wir von früh an durch Luftbewegung mittels Ventilatoren. Wir verwenden einen Satz Ventilatoren zusammen mit einem Stromaggregat aus dem Tierpark. Zweimal am Tag werden die kleinen Windmaschinen über eine Zeitschaltuhr eingeschaltet. Dies unterstützt ein starkes und aufrechtes Wachstum von den ersten Tagen an. Chilis müssen sich an Sonne, Wind, Regen und Trockenheit gewöhnen, bevor sie ausgewildert werden können.
Dünger🌶
Kanarien sind in der natürlichen Umgebung der 7 Pot Chilis weit verbreitet. Deshalb verwenden wir gerne Guano-Dünger. Mit diesem Naturdünger haben wir unglaubliche Erntemengen erzielt. Wahrscheinlich mag die ohnehin schon ertragreiche Chilisorte den Vogeldünger, denn in der Karibik wimmelt es von Kanarienvögeln.
Über andere Chili-Dünger, vom Tomatendünger bis zum Kaffeesatz, können Sie in einem separaten Artikel zum Thema Chili-Dünger lesen.
Ernte🌶
Wenn Standort, Pflege und Dünger stimmen, kann man mehrere Kilo frische Schoten ernten. Wir waren selbst überrascht von den Mengen an Chilis. Außerdem haben die Früchte ein schönes Gewicht. Einige der 6 cm großen Hühnereier wogen 25 Gramm. Mit einer 7-Topf-Primo-Orange zählten wir mehr als 50 reife Chilis in einer Saison. Nachdem wir die Chilis in der Tiefkühltruhe gesammelt hatten, wurde daraus eine tolle scharfe Sauce, nach der wir uns heute noch die Finger lecken.
Die reifen Chilis erntet man am besten mit einer kleinen Gartenschere. Wegen der hohen Schärfe sollte man vorsichtig sein. Es ist sinnvoll, bei der Ernte und der späteren Verarbeitung Einweghandschuhe zu tragen.
Überwintern🌶
7 Pot-Chili-Pflanzen sind an Wärme gewöhnt und kommen mit Temperaturen unter 18°C nicht gut zurecht. Pflanzen Sie diese Sorte recht spät. Anfang Oktober geht es nach einer Kur gegen Schädlinge in die Wohnung. Wenn genügend künstliches Pflanzenlicht vorhanden ist, reifen weitere Chilischoten nach. Wie man Chilis am besten überwintern lässt, haben wir in einem separaten Artikel zusammengefasst.
7 Topf Fakten🌶
Sortenname | 7 Topf |
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Sorten | Capsicum chinense |
Herkunft | Trinidad und Tobago |
Pflanzengröße | 80 – 120 cm |
Reifezeit | 100 Tage |
Scoville | 1.3 Millionen SHU |
Keimdauer | 8 – 14 Tage |
Keimtemperatur | 25 – 30 °C |
Pflanzabstand | min. 70 cm |