Die personalisierte Therapie für die Behandlung von Krebspatienten rückt rasch näher und ist ein erreichbares Ziel in naher Zukunft. Eine beträchtliche Anzahl neuer Zielmoleküle wurde zu therapeutischen Wirkstoffen entwickelt. Aufgrund der einzigartigen Heterogenität und Biologie, die sowohl zwischen als auch innerhalb von Lymphom-Subtypen besteht, ist die Antitumoraktivität neuer Therapeutika sehr unterschiedlich. Das diffuse großzellige B-Zell-Lymphom (DLBCL) ist der häufigste Subtyp des Non-Hodgkin-Lymphoms (NHL). Etwa 40 % der Patienten sind refraktär oder erleiden nach einem ersten Ansprechen einen Rückfall, und die Mehrheit der Patienten mit rezidiviertem DLBCL erliegt der Krankheit. Es gibt zwei große biologisch unterschiedliche molekulare Subtypen von DLBCL: Keimzentrum-B-Zellen (GCB) und aktivierte B-Zellen (ABC). ABC-DLBCL ist mit wesentlich schlechteren Ergebnissen verbunden, wenn es mit einer Standard-Chemoimmuntherapie behandelt wird. Zusätzlich zu den GCB- und ABC-Subtypen sind Double-Hit-Lymphome (ca. 5 % bis 10 % der Patienten) und Doppelexpressor-Lymphome, bei denen das MYC- und BCL2-Protein überexprimiert wird, aggressive DLBCLs, die ebenfalls mit einer schlechten Prognose verbunden sind. Double-Hit-Lymphome weisen gleichzeitige chromosomale Rearrangements von MYC und BCL2 (oder seltener BCL6) auf. Fortschritte in der molekularen Charakterisierung und die Entwicklung neuer Wirkstoffe, die auf spezifische Subtypen des DLBCL abzielen, haben die Grundlage für eine personalisierte Therapie des DLBCL auf der Grundlage des molekularen Subtyps geschaffen. Eine Reihe früher klinischer Studien, in denen Kombinationen neuartiger zielgerichteter Wirkstoffe mit einer Standardchemotherapie (R-CHOP) untersucht wurden, haben die Machbarkeit dieses Ansatzes mit ermutigender Wirksamkeit gezeigt. Somit ist die molekulare Klassifizierung des DLBCL nicht nur für die Prognose wichtig, sondern rückt auch in den Mittelpunkt der personalisierten Therapie des DLBCL.