Es wird ein allgemeiner Überblick über die Veränderungen in der Genexpression entlang einer Zeitkurve durch die ersten 20 min nach Ansäuerung auf pH 4,5 von exponentiell wachsenden Kulturen des lebensmittelpathogenen Stammes Staphylococcus aureus 50583 gegeben. Eine neu entwickelte Methode zur statistischen Signifikanzprüfung wurde verwendet, um signifikante Reaktionen der Genexpression zu erkennen. Die meisten Reaktionen zeigten eine Zunahme oder Abnahme vom Zeitpunkt Null bis 10 Minuten nach der Ansäuerung und dann im Allgemeinen eine Stabilisierung des Expressionsniveaus von 10 bis 20 Minuten. Eine erhöhte Ureaseaktivität schien ein wichtiger Faktor bei der Säureabwehr zu sein, zusammen mit der Protonenausscheidung durch NADH-Dehydrogenase und Makromolekül-Reparaturmechanismen. Auch Reaktionen auf oxidativen Stress, wie die verstärkte Expression von Thioredoxin-Genen und die Hochregulierung von Genen des Pentosephosphatwegs zur Erzeugung von mehr Reduktionskraft, wurden induziert. Eine allgemeine Verringerung der Expression von Genen, die für ribosomale Proteine kodieren, und von Genen, die an der Nukleotidsynthese sowie am Fettsäure- und Lipoproteinstoffwechsel beteiligt sind, spiegelt die verringerte Wachstumsrate nach der Ansäuerung wider. Der pH-Schock schien keine größeren Virulenzreaktionen oder Biofilmbildung auszulösen. Die Regulierung und der Transport von Metallionen wurden durch den Säureschock beeinträchtigt, und die Produktion verschiedener Cofaktoren wie Molybdopterin war erhöht. Viele der vorgestellten Beobachtungen konnten erklärt werden, während einige noch unbekannte Mechanismen darstellen. Die Regulationsmuster wurden durch quantitative Reverse Transkriptase PCR (QRT-PCR) bestätigt. Zusammengenommen zeigen diese Ergebnisse die wichtigsten Reaktionen von S. aureus und bilden einen guten Ausgangspunkt für künftige, spezifischere, tiefer gehende Untersuchungen spezifischer Genreaktionen, die im Zusammenhang mit der Säure-Stress-Abwehr von S. aureus auftreten.