Wir beschreiben hier einen 69-jährigen Mann mit hoher Aktivität der alkalischen Phosphatase (ALP) im Serum, bei dem eine hohe alkalische Phosphatasämie festgestellt wurde. In seinem Serum wurde ein hoher ALP-Wert von 112,4 K.A. gefunden. Mit Ausnahme von ALP lagen jedoch alle anderen Labordaten, einschließlich der Krebsmarker, in diesem Fall im Normalbereich. Ein elektrophoretisches Muster des ALP-Isoenzyms des Patienten ohne Neuroaminidase-Verdau zeigte ALP vom Lebertyp, aber das ALP-Isoenzym-Muster mit Neuraminidase-Verdau aus Vibrio Cholerae wurde als ALP vom Knochentyp identifiziert. Außerdem reagierte das ALP des Patienten mit Anti-Bone ALP MoAb. Die scheinbare Molekülgröße des Patienten-ALP betrug 160 kDa, ähnlich dem Knochen-ALP. Darüber hinaus untersuchten wir die Multiformität der Zuckerkette(n) des Patienten-ALP durch ernsthafte Lektin-Affinitätschromatographien. Die Ergebnisse zeigten, dass die Zuckerketten des ALP im Patientenserum vermehrt multiantennäre Komplexe und/oder bisecting GlcNAc enthalten. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Patient eine Fernmetastase haben könnte, wie in einem zuvor beschriebenen Fall von carcinoembryonalem Antigen. Außerdem waren die Pyridinolin- und Deoxypyridinolinwerte im Urin des Patienten im Vergleich zum normalen Urin eines Erwachsenen hoch. Bei einer detaillierten Untersuchung der Knochen wurde bei dem Patienten eine Knochenmetastasierung des Krebses festgestellt. Somit kann die Messung der ALP-Zuckerketten-Unterfraktionen für die Diagnose von Patienten mit Knochenmetastasen von Krebs nützlich sein.