Hintergrund: Bestimmung des Zusammenhangs zwischen dem pH-Wert des Urins und den OAB-Symptomen und Feststellung, ob die Alkalisierung des Urins die Symptome der überaktiven Blase (OAB) verbessert.
Methoden: 659 Patienten mit OAB wurden zwischen Juni 2012 und Mai 2014 in diese Studie aufgenommen. 329 Patienten (Gruppe 1) wurden in die endgültige Analyse aufgenommen. 201 Erwachsene dienten als Kontrollgruppe (Gruppe 2). Bei den Patienten wurden ein 24-Stunden-Urin-pH-Wert und die validierte türkische Version des OAB-V8-Fragebogens erhoben. Ein 24-Stunden-Urin-pH-Wert <6,2 wurde als saurer Urin betrachtet. Im zweiten Teil wurde bei 30 Teilnehmern 4 Wochen lang ein Diätprogramm durchgeführt. Die Urin-pH-Werte und die OAB-V8-Scoring-Ergebnisse wurden vor dem Diätprogramm sowie 2 und 4 Wochen nach dem Diätprogramm aufgezeichnet.
Ergebnisse: Bei 61,4 % der Patienten mit OAB wurde ein saurer pH-Wert im Urin festgestellt. Es bestand ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein von saurem Urin und OAB. Auch die OAB-V8-Scores der Patienten waren bei Patienten mit saurem Urin signifikant höher als bei nicht-saurem Urin. Die OAB-V8-Scores der Patienten verbesserten sich statistisch signifikant nach der Diättherapie (17,87 ± 6,52 vs. 10,43 ± 7,17; p < 0,001).
Schlussfolgerungen: Wir fanden heraus, dass ein saurer Harn-pH-Wert eng mit OAB assoziiert ist und dass eine Alkalisierung des Urins die Symptome des unteren Harntrakts verbessert. Wir schlagen vor, dass der pH-Wert des Urins als Parameter bei der Behandlungsplanung von Patienten mit OAB berücksichtigt werden sollte.