Gastroösophagealer Reflux (GER), durch das Auftreten von gastroösopharyngealem Reflux (GEPR), ist eine etablierte Ursache für verschiedene otorhinolaryngologische (ORL) Manifestationen. Es wurde vermutet, dass ungeklärter übermäßiger Rachenschleim ebenfalls eine Manifestation von GER sein könnte, aber es fehlen formale Beweise. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Prävalenz von GER sowie von duodenogastroösophagealem Reflux (DGER) bei konsekutiven Patienten mit chronischen Beschwerden durch übermäßigen Rachenschleim zu untersuchen. Neunundfünfzig konsekutive Patienten mit chronischem, ungeklärtem, übermäßigem Rachenschleim, von denen 33 transparent (TTP) und 26 gelb (YTP) waren, unterzogen sich einer gastrointestinalen Endoskopie, einer 24-Stunden-Überwachung des dualen Ösophagus-pH-Wertes und einer faseroptischen DGER-Überwachung. Bei sieben YTP-Patienten wurde eine proximale ösophageale DGER-Überwachung durchgeführt, und bei 16 Proben wurde eine Analyse der Gallensäuren im Rachenschleim vorgenommen. Die Wirkung einer hochdosierten säuresuppressiven Therapie wurde in zweiwöchigen Abständen bewertet. Endoskopie und pH-Überwachung ergaben bei 75 % der Patienten die Diagnose einer pathologischen GER. Eine pathologische DGER lag bei 56 % der Patienten vor und war mit YTP assoziiert. Die proximale DGER-Belastung war bei allen untersuchten Personen hoch, und die chemische Analyse ergab bei neun YTP-Proben eine mittlere Gallensäurekonzentration von 0,184 mikroM und bei sieben TTP-Proben keine nachweisbaren Gallensäuren. Nach einer im Median vierwöchigen säuresuppressiven Therapie kam es bei den meisten Patienten zu einer Besserung, und 61 % wurden asymptomatisch. Bei YTP-Patienten war eher eine säuresuppressive Erhaltungstherapie erforderlich als bei TTP-Patienten. Ungeklärter übermäßiger Schleim im Rachen ist ein Zeichen, das auf GER und GEPR hindeutet, und ungeklärter gelber Schleim im Rachen ein Zeichen, das auf duodenogastroesophagopharyngealen Reflux (DGEPR) hindeutet.