3-Fluormethamphetamin (3-FMA), ein Derivat von Methamphetamin (METH), erzeugt Verhaltensstörungen und Defizite bei der dopaminergen Übertragung im Striatum von Mäusen. Das Missbrauchspotenzial von 3-FMA ist noch nicht vollständig untersucht worden. Ziel dieser Studie war es, die Auswirkungen von 3-FMA auf die Bewegungsaktivität sowie seine belohnenden und verstärkenden Eigenschaften bei der konditionierten Platzpräferenz (CPP) und der Selbstverabreichung zu untersuchen. Die intravenöse (i.v.) Verabreichung von 3-FMA (0,5 und 1,0 mg/kg) steigerte die lokomotorische Aktivität von Ratten signifikant und dosisabhängig. Bei der CPP-Prozedur führte die intraperitoneale Verabreichung von 3-FMA (10 und 30 mg/kg) bei Mäusen zu einer signifikanten Veränderung der Ortspräferenz. In den Selbstverabreichungsparadigmen zeigte 3-FMA in der Dosis von 0,1 mg/kg/Infusion (i.v.) während 2-stündiger Sitzungen im Rahmen eines festen Verhältnisses ein Drogenaufnahmeverhalten und in der Dosis von 0,3 und 1,0 mg/kg/Infusion (i.v.) während 6-stündiger Sitzungen im Rahmen eines progressiven Verhältnisses der Verstärkung bei Ratten hohe Haltepunkte. Eine Priming-Injektion von 3-FMA (0,4 mg/kg, i.v.), METH (0,2 mg/kg, i.v.) oder Kokain (2,0 mg/kg, i.v.) führte bei mit 3-FMA trainierten Ratten nach einer Extinktionsphase zu einer Wiederaufnahme des 3-FMA-Suchverhaltens während einer zweistündigen Sitzung. Zusammengenommen zeigen diese Ergebnisse robuste psychomotorische, belohnende und verstärkende Eigenschaften von 3-FMA, die seinem Potenzial für zwanghaften Konsum beim Menschen zugrunde liegen könnten.