Hintergrund: Patienten mit Stromverbrennungen erleiden in der Regel bleibende Schäden und Folgeerscheinungen. Die Rettung der Stauungszone ist ein wichtiges Thema bei der Behandlung von Verbrennungspatienten. N-Acetylcystein (NAC) hat als Antioxidans eine Wirkung auf die rettende Stauungszone und die ausgedehnte Rhabdomyolyse. Ziel dieser Studie war es daher, die Wirkung von oral verabreichtem NAC auf Indikatoren der Gewebezerstörung in einem Elektroverbrennungs-Rattenmodell zu untersuchen.
Material und Methoden: Es wurde eine experimentelle Studie mit sechsunddreißig männlichen Wistar-Albino-Ratten durchgeführt, die in 2 Gruppen aufgeteilt wurden. Gruppe A (n=18) und Gruppe B (n=18) waren Gruppen mit Elektroverbrennungen ohne bzw. mit NAC-Therapie. Das Ausmaß der Verbrennungswunden wurde mittels Planimetrie unter Verwendung eines digitalen Wundmessgeräts bewertet. Blutproben wurden entnommen, um den Kreatinkinase (CK)-Spiegel als Marker für eine ausgedehnte Rhabdomiolyse in der ersten Stunde nach der elektrischen Verletzung (Ausgangswert) und am siebten Tag zu analysieren, um die antioxidative Wirkung von NAC zu ermitteln.
Ergebnisse: Eine signifikante Abnahme der Gewebedestruktion wurde durch die nekrotische Fläche an Tag 7 in der NAC-Therapiegruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe festgestellt (Mittelwert 2,26±1,05cm2 gegenüber Mittelwert 7,12±3,30cm2; p=0,001), was durch den Serum-CK-Spiegel bestätigt wurde (Tag 7: Gruppe A, Mittelwert 140±51U/L gegenüber Gruppe B, Mittelwert 102±6U/L; p=0,007).
Schlussfolgerung: In der Gruppe, die mit NAC behandelt wurde, konnte ein Rückgang der nekrotischen Fläche der Verbrennungen und der Gewebeschäden nachgewiesen werden. NAC könnte eine positive Wirkung bei der Behandlung von Stromverbrennungen haben. Weitere experimentelle und klinische Studien mit NAC-Behandlung sind notwendig, um diese Ergebnisse zu bestätigen.