Ein EKG kann als Ruhe-, Belastungs- oder Langzeit-EKG durchgeführt werden.
Ruhe-EKG
Bei einem Ruhe-EKG muss der Körper entspannt (in Ruhe) sein, da die benachbarten Muskeln und Nerven ebenfalls elektrische Spannung erzeugen. Die Elektroden werden an vorbestimmten Stellen des Körpers angebracht, die sich an Brust, Armen und Beinen befinden und über ein Kabel mit dem EKG-Gerät verbunden sind. Die Elektroden können elektrische Spannungen von weniger als einem Millivolt erkennen, die dann auf Millimeterpapier übertragen werden, um ein EKG zu erstellen.
Belastungs-EKG
Ein Belastungs-EKG (oder Stress-EKG) wird unter körperlicher Belastung durchgeführt, da einige Veränderungen nur erkannt werden, wenn das Herz belastet wird. Ein Ruhe-EKG ist zum Beispiel besonders unauffällig bei koronarer Herzkrankheit (KHK).
Viele Herzrhythmusstörungen oder EKG-Veränderungen lassen sich mit einem Belastungs-EKG besser erkennen und diagnostizieren. Darüber hinaus wird ein Belastungs-EKG in bestimmten Situationen im Rahmen der Beurteilung von Brustschmerzen durchgeführt:
- Nach einem Herzinfarkt oder einer Bypass-Operation
- Stressbedingte Rhythmusstörungen
- Bewertung einer Rhythmusstörung nach einer Behandlung
- Bluthochdruck
- Bewertung der individuellen körperlichen Leistungsfähigkeit
Wie beim Ruhe-EKG, werden die Elektroden auf die Haut geklebt und über ein Kabel mit dem EKG-Gerät verbunden. Der Patient wird entweder auf ein Laufband oder ein stationäres Fahrrad gesetzt. Der Widerstand/die Geschwindigkeit wird in regelmäßigen Abständen erhöht (in der Regel alle 2-3 Minuten), bis der Patient nicht mehr trainieren kann, die maximale Herzfrequenz erreicht ist oder Symptome und/oder EKG-Veränderungen auftreten, die auf eine Belastung des Herzens hinweisen. Die EKG-Werte, die Herzfrequenz und der Blutdruck werden während des Tests und für einige Minuten danach kontinuierlich überwacht, um die Rückkehr der Herzfrequenz zu ihrem Ausgangswert zu beobachten.
Ein Belastungs-EKG sollte in den folgenden Situationen nicht durchgeführt werden, da es zu einer Schädigung des Herzens führen kann:
- Herzinfarkt innerhalb der letzten 5 Tage
- Herzmuskelentzündung
- Akute Lungenembolie
- Akutes Koronarsyndrom
- Schwerwiegend erhöhter Blutdruck
- bestimmte ventrikuläre Arrhythmien
- schwere Angina pectoris (Engegefühl in der Brust)
- Verengung der Aorta
LangzeitLangzeit-EKG
Eine weitere Möglichkeit, die Aktivität des Herzens zu messen, ist ein Langzeit-EKG. Dieses misst die Herztätigkeit über 24 Stunden und kann daher viele Veränderungen feststellen. Die Elektroden werden auf der Haut angebracht und über ein Kabel mit einem kleinen mobilen Aufzeichnungsgerät verbunden. Die gesammelten Daten werden dann von einem Arzt interpretiert.
Ein Langzeit-EKG wird häufig in den folgenden Situationen eingesetzt:
- Auftreten von EKG-Veränderungen unter Belastung
- Zusätzliche ventrikuläre Schläge
- Herzblock
- Herzrhythmusstörungen
- Übermäßig hoher oder niedriger Puls
- Herzrhythmusstörungen mit Bewusstlosigkeit
Langzeit-Langzeit-EKGs werden in der Regel zur Überwachung von Störungen des Herzrhythmus oder der Herzfrequenz eingesetzt.