Kutane Abszessinfektionen sind mit den derzeitigen Therapien schwer zu behandeln und es werden Alternativen zu herkömmlichen Antibiotika benötigt. Das Verständnis der regulatorischen Mechanismen, die die Pathologie von Abszessen steuern, sollte therapeutische Interventionen für diese widerspenstigen Infektionen ermöglichen. Hier konnten wir zeigen, dass die strenge Stressreaktion, die Bakterien zur Bewältigung und Anpassung an Umweltstressoren einsetzen, für die Bildung von Läsionen, nicht aber für das Bakterienwachstum in einem Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA)-Mausmodell für kutane Abszesse wesentlich ist. Um die Rolle der stringenten Reaktion bei der Abszessbildung pharmakologisch zu bestätigen, wurde ein kationisches Peptid eingesetzt, das einen raschen Abbau des Mediators der stringenten Reaktion, Guanosintetraphosphat (ppGpp), bewirkt. Die therapeutische Anwendung dieses Peptids hemmte die Läsionsbildung bei Mäusen, die mit Gram-positiven MRSA und Gram-negativen Pseudomonas aeruginosa infiziert waren, stark. Insgesamt bieten wir Einblicke in die Mechanismen der Abszessbildung und ein Paradigma für die Behandlung multiresistenter kutaner Abszesse.