- Bilder aus der Kardiologie
Eine 64-jährige Frau mit Bluthochdruck in der Vorgeschichte wurde wegen kongestiver Herzinsuffizienz in Verbindung mit Vorhofflimmern in unser Krankenhaus eingeliefert. Der Patientin ging es bis zwei Wochen vor der Einlieferung gut, als sie Belastungsdyspnoe bemerkte. Es gab keine Hinweise auf eine systemische Embolie. Bei der Aufnahme bestand weiterhin Vorhofflimmern, und die Echokardiographie zeigte eine leichte Hypertrophie des linken Ventrikels, die wahrscheinlich durch Bluthochdruck verursacht wurde. Im linken Vorhof fand sich eine abnorme Masse, die auf das Vorhandensein eines Thrombus hindeutete. Über den transösophagealen Zugang wurde festgestellt, dass die bewegliche „blumenkohlartige“ Masse an der vorderen linken Vorhofwand befestigt war (unten links). Aufgrund der echokardiographischen Befunde wie Größe und Beweglichkeit der Masse wurde eine chirurgische Entfernung als eine der therapeutischen Optionen in Betracht gezogen. Der Patient lehnte jedoch einen chirurgischen Eingriff ab, und so wurde eine Behandlung mit Heparin (15000 U/Tag) und Cumadin (3 mg/Tag) eingeleitet, wodurch sich die Größe der Masse drastisch verringerte (unten Mitte). Am 16. Tag der Behandlung war die Masse vollständig verschwunden, ohne dass es zu einer systemischen Embolie kam (unten rechts). Wir weisen darauf hin, dass eine Antikoagulationsbehandlung einen relativ großen und beweglichen Thrombus im linken Vorhof ohne schwerwiegende Komplikationen auflösen kann, obwohl eine sorgfältige echokardiographische Beobachtung im Hinblick auf das mögliche Auftreten einer systemischen Embolie durchgeführt werden sollte.