Definition
Nomen, Plural: Hämolysine
Ein Agens oder eine Substanz, die Hämolyse verursacht, d.h. die Lyse roter Blutkörperchen, die zur Freisetzung von Hämoglobin führt
Ergänzung
Ein Hämolysin bezieht sich auf ein Agens oder eine Substanz, die Hämolyse fördert. Dabei kann es sich um ein von Bakterien produziertes Exotoxin-Protein handeln. Es kann sich auch um einen Antikörper handeln, bei dem die resultierende Immunreaktion eine Hämolyse beinhaltet. Andere mögliche Hämolysine sind andere immunologische Faktoren, Toxine und Enzyme. Ein Hämolysin ist in der Lage, eine Lyse der roten Blutkörperchen zu bewirken, die zur Freisetzung von Hämoglobin führt.
Ein von Bakterien (z. B. Staphylococcus und Streptococcus spp.) produziertes Hämolysin ist z. B. das Streptolysin. Streptokokken, die exotoxische Streptolysine produzieren, können als alpha- oder beta- gruppiert werden. Die alpha-hämolytischen Streptokokken produzieren Hämolysine, die eine unvollständige Hämolyse verursachen können, während der beta-Typ eine vollständige Hämolyse der roten Blutkörperchen verursacht.
Die Hämolyse der roten Blutkörperchen kann auch durch Antikörper vermittelt werden. Es werden zwei mögliche Mechanismen beschrieben: (1) intravaskuläre Zerstörung von Erythrozyten durch Komplementlyse und (2) extravaskuläre Zerstörung von Erythrozyten durch Immunzellen, die an den Erythrozyten gebundene Antikörper und Komplement erkennen.1
Die autoimmune hämolytische Anämie ist ein Beispiel für einen seltenen Fall, bei dem die Wirkung der Antikörper gegen die eigenen roten Blutkörperchen gerichtet ist. Die Krankheit ist daher durch eine Anämie gekennzeichnet (eine unzureichende Anzahl von Erythrozyten für den Sauerstofftransport im Blutkreislauf).
Wortherkunft: Griechisch haǐma (Blut) + lysin
Variante(n):
- Hämolysin (britisch)
Synonym(e):
Siehe auch:
- Hämolyse
- Streptolysin