„The Girl in the Photographs“ ist ein unglückliches Beispiel für die Weite, die sich zwischen den Ambitionen eines Films und seiner Ausführung auftun kann. Dieser traurige Slasher, der nur wegen der Mitwirkung der Genre-Säule Wes Craven (der letztes Jahr verstorben ist und als ausführender Produzent genannt wird) bemerkenswert ist, ist genauso unheimlich wie ideenlos.
Die Knappheit mag jedoch der Punkt sein, in einem Drehbuch (vom Regisseur Nick Simon und zwei anderen), das so voller Klischees ist, dass die Summe der Klischees sicherlich größer sein soll als ihre Summe. Diese Hoffnung wird durch ein Eröffnungszitat von William S. Burroughs gestärkt, das auf hochtrabende Ziele als Blutvergießen hindeutet, und so ertragen wir erwartungsvoll die fade Gesellschaft von Colleen (Claudia Lee), einer Angestellten eines Lebensmittelgeschäfts in South Dakota und Empfängerin verstörender Fotos von blutig geschändeten Frauen.
Die Kleinstadtpolizei (angeführt von einem miesepetrigen Mitch Pileggi) ist uninteressiert, aber ein unausstehlich unflätiger Fotograf (Kal Penn) ist fasziniert und kommt aus Los Angeles mit einer Schar nichtssagender Models, die die mysteriösen Aufnahmen für sein Portfolio nachahmen wollen. Zur gleichen Zeit füttern zwei maskierte Killer – die übliche Psycho-Trottel-Paarung – ihre jüngste Gefangene mit Katzenfutter, bevor sie sich Colleen nähern.
Billig aussehend und schlecht gespielt, hat „Girl“ eine abgedroschene Schäbigkeit, die sich nicht nur auf die kaum bekleideten Pudenda beschränkt, die den Abspann ziert. Was als vielversprechender Kommentar zur objektivierenden Natur der Fotografie beginnt, versinkt bald in einem weiteren routinierten Gemetzel. Die Filmemacher scheinen wie der Fotograf von dem Glauben beseelt zu sein, dass ein Übermaß an Banalität selbst eine Art von Neuheit darstellt. Diesmal nicht. JEANNETTE CATSOULIS