Side Lobes und Grating Lobes sind beide unerwünschte Teile des Ultraschallstrahls, die außerhalb der Achse emittiert werden und Bildartefakte aufgrund von Fehlern bei der Positionierung des zurückkehrenden Echos erzeugen. Ziel dieser Studie war es, Artefakte im Zusammenhang mit Nebenkeulen und Gitterkeulen in vitro mit verschiedenen Schallkopftypen zu reproduzieren und diese Artefakte in vivo zu erkennen. Ein Phantom, bestehend aus einem Wasserbad, einem Metalldraht und einem hölzernen Zungenspatel, wurde mit einem linearen Array, einem gekrümmten linearen Array, einem Vektor-Array und einem mechanischen Sektor-Schallkopf abgebildet. Bei der Abbildung des Metalldrahtes in einer transversalen Ebene war auf beiden Seiten des Drahtes ständig ein echogenes Artefakt zu sehen, dessen Form und Intensität je nach Schallkopftyp variierte. Das Artefakt war gekrümmt und konkav (lineare und gekrümmte lineare Arrays) oder gekrümmt und konvex (Vektor-Array und der mechanische Schallkopf). Wenn der Zungenspatel in einer Längsebene abgebildet wurde, war das Artefakt eine gerade Linie (lineares Array), eine gekrümmte konvexe Linie (gekrümmtes Array), eine Reihe von konvexen krummlinigen Echos (Vektorarray) oder ein kleines konvexes krummliniges Echo (mechanischer Schallkopf). In-vivo-Situationen, die dem Phantomexperiment ähneln, wurden mit klinischen Patienten untersucht. Die in vitro erzeugten Artefakte wurden in vivo erkannt, wenn ein stark reflektierendes Objekt (Harnblasenwand) neben einem schalltoten Bereich (Urin) abgebildet wurde. Diese Artefakte entsprachen dem Prinzip der sekundären Ultraschallkeulen und wurden daher als solche interpretiert.