Der Magnetom Terra 7 Tesla (7T) Magnetresonanztomograph (MRT) ist ein fortschrittlicher Ultra-Hochfeld-Scanner, der von Siemens Healthineers entwickelt wurde. Er ist einer der ersten 7T-Magnetresonanztomographen, der in den USA und Europa für die klinische Bildgebung zugelassen ist.
Das Gerät ist für die Erstellung von Querschnittsbildern des Gehirns und der Knie von Patienten mit einem Gewicht von 30 kg oder mehr ausgelegt. Es eignet sich für muskuloskelettale und neurologische Anwendungen.
Der Scanner erhielt im August 2017 die Conformité Européenne (CE)- und 510(k)-Zertifizierung für den klinischen Einsatz in Europa, während die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) im Oktober 2017 die Zulassung für die klinische Bildgebung erteilte.
Die Mayo Clinic in Rochester, Minnesota, ist eine der ersten medizinischen Einrichtungen in Nordamerika, die den Magnetom Terra in der klinischen Praxis einsetzen.
Das Gerät ist auch am Brigham and Women’s Hospital (BWH) in Massachusetts, USA, sowie am Mark and Mary Stevens Neuroimaging and Informatics Institute (INI) der Keck School of Medicine installiert.
Magnetom Terra 7 Tesla Scanner technische Details
Das Magnetom Terra 7T Scannersystem ist 2,97m lang und hat eine Gradientenstärke von 80mT/m. Es wiegt weniger als 25t und nimmt eine Fläche von 65m² ein. Das Gerät lässt sich leicht in klinische Umgebungen integrieren.
Der aktiv abgeschirmte, hochhomogene supraleitende 7T-Magnet des Scanners hat eine Länge von 2,7m und eine Bohrungsgröße von 0,6m. Er ist 50 % leichter als andere 7T-Magnete und wird kalt in einem Flugzeug transportiert.
Der Scanner verfügt über eine offene Systemarchitektur und hat zwei Spulen, um präzise Querschnittsbilder von Kopf und Knie zu erzeugen. Er liefert acht Kanäle mit paralleler Übertragung (pTX), um Bilder von schwierigen Körperregionen zu erfassen.
Das Gerät ist mit einem 80/200-Gradientensystem ausgestattet, das eine hohe Leistung für die Durchführung von Diffusions-MRT und funktioneller MRT (fMRT) liefert. Es bietet erweiterte Bildgebungsmöglichkeiten mit bis zu 64 Empfangskanälen.
Die ultrafeine anatomische Auflösung des Geräts von 0,2 mm in der Ebene verbessert die Sichtbarkeit kleiner Läsionen bei bisher nicht diagnostizierten Patienten. Darüber hinaus erleichtert die Softwareplattform des Scanners die gemeinsame Nutzung von Studienprotokollen mit Magnetresonanzsystemen in der klinischen Routine.
Magnetom Terra 7T-Scanner-Anwendungen
Der fortschrittliche Magnetom Terra 7 Tesla-Scanner ist sowohl für muskuloskelettale als auch für neurologische Anwendungen vorgesehen. Er unterstützt auch die klinische Grundlagenforschung.
Das Gerät hilft Ärzten, sehr kleine Pathologien zu analysieren und besser sichtbar zu machen, indem es anatomische Bilder von Zellen bei Erkrankungen des Bewegungsapparats erstellt. Bei neurologischen Anwendungen kann der Scanner zur Untersuchung und Messung der subkortikalen Hirnaktivität mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie eingesetzt werden.
Die Ergebnisse des Geräts helfen den Anwendern, Entscheidungen über die Wahl der Behandlung zu treffen und die Wirksamkeit der Behandlung zu bestimmen. Der Scanner kann auch als MRT-Mikroskop verwendet werden, um Stoffwechselveränderungen zu erforschen, indem die Anatomie, die Funktion und der Stoffwechsel des Körpergewebes gemessen werden.
Das flexible Design von Magnetom Terra ermöglicht es den Forschern, das Gerät für künftige klinische Anwendungen zu konfigurieren.
Vorteile des Magnetom Terra 7T-Scanners
Der Scanner bietet ein doppelt so hohes Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) wie ein herkömmlicher 3T-MRT-Scanner in optimierten 7T-Neuro- sowie muskuloskelettalen klinischen Anwendungen. Er kann in kürzester Zeit hochauflösende Bilder mit einer Größe von 0,14 cm³ für metabolisches Brain Mapping erzeugen und bietet eine bessere Erkennbarkeit von Läsionen.
Das Gerät bietet außerdem eine BOLD-fMRI-Präzision im Submillimeterbereich, um subkortikale Aktivierungen sichtbar zu machen. Der Scanner kann sowohl im Forschungsmodus als auch im 510(k)-zugelassenen klinischen Modus verwendet werden, um sowohl die klinische Routine als auch die translationale Forschung zur Entwicklung bahnbrechender Technologien zu unterstützen.
Die Dual-Mode-Funktionalität ermöglicht es, innerhalb von sieben Minuten zwischen klinischen Aufgaben und innovativen Forschungsmethoden zu wechseln, wobei Forschungs- und klinische Bilder in unterschiedlichen Datenbanken gespeichert werden.