Die Photosphäre ist die Schicht der Sternatmosphäre, die die kontinuierliche Strahlung abgibt, die den größten Teil der Lichtenergie des Sterns trägt (Tafel 1). Die effektive Temperatur der stellaren Photosphäre liegt zwischen etwa 50 000 K bei massereichen jungen Überriesen und unter 2000 K bei kühlen Zwergsternen.
Die Photosphäre der Sonne ist am besten erforscht, aber mit der zunehmenden Entwicklung leistungsfähiger Techniken (Interferometrie, Doppler-Bildgebung) werden auch die Photosphären einiger anderer besonderer Sterne bekannt: So wurden beispielsweise Flecken auf jungen Sternen wie T Tauri entdeckt (Joncour, 1992). Die äußere Grenze der Sonnenphotosphäre wird als die Grenze der sichtbaren Sonnenscheibe im weißen Licht betrachtet.
Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts nahm man an, dass die Oberfläche der Sonne eine heiße Flüssigkeit ist. Aufgrund des Verhaltens der Sonnenflecken postulierte Abbot, C.G. C.G. Abbot (1900), dass sie gasförmig sei, und heute ist sie als Plasma anerkannt. Die sichtbare Oberfläche der Sonne ist die äußere Grenze der Photosphäre, wo die…