Das Fohlen, das Einjährige und das Zweijährige sind noch nicht bereit für das Geradlinigkeitstraining. Das junge Pferd muss erst erwachsen werden.
Das Pferd beginnt sein Leben als Fohlen. Innerhalb von zwei Stunden nach der Geburt erlernt ein Fohlen die instinktiven Fähigkeiten, die es als Beutetier braucht: fliehen zu können. Es ist wichtig, dass ein neugeborenes Fohlen innerhalb dieser zwei Stunden nach der Geburt einen positiven Kontakt zu Menschen findet, damit sich diese positiven Eindrücke für immer in sein Gedächtnis einprägen.
In den ersten zwei Wochen seines Lebens entwickelt das junge Pferd seine Sinne: sein Gehör, seinen Geruch, seinen Geschmack, seinen Tastsinn und sein Sehvermögen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Stute und Fohlen in diesen ersten zwei Wochen verschiedene Umgebungen kennenlernen. Eine reichhaltige und abwechslungsreiche Umgebung schärft die Sinne des Jungpferdes und macht es in Zukunft weniger ängstlich.
In den ersten sechs Monaten sollte das Jungpferd vor allem lernen, ein Pferd zu sein. Es ist wichtig, das Fohlen unter anderen Pferden aufwachsen zu lassen. So lernt das Jungtier die Pferdesprache und das Sozialverhalten in der Herde.
Das Aufwachsen mit anderen Jungtieren ist sehr wichtig. So kann das Jungtier mit anderen Fohlen, Einjährigen und Zweijährigen spielen. Das ist förderlich für die Entwicklung von Knochen, Sehnen und die allgemeine körperliche Entwicklung.
Das Fohlen, ein- und zweijährige Pferde lernen durch Prägung, Beobachtungslernen, latentes Lernen, soziales Lernen und Gewöhnung, ein Pferd zu sein.
Wenn das Pferd drei Jahre alt ist, kann die Grundausbildung mit dem Menschen beginnen.
Warum nicht vor dem 3. Lebensjahr beginnen?
Es ist wichtig, ein junges Pferd nicht zu früh in seiner Entwicklung zu trainieren und zu reiten, da dies zu körperlichen Schäden führen kann, da sie noch im Wachstum sind.
Die meisten Pferde erreichen ihre volle Größe zwischen dem 4. und 5. Pferde wachsen schnell und erreichen im Alter von 2 Jahren etwa 90 Prozent ihrer Erwachsenengröße. Es dauert weitere 2-3 Jahre, um die restlichen 10 Prozent zu erreichen.
Ein wichtiger Wachstumsprozess findet im Skelett statt. Pferde haben Wachstumsplatten am Ende jedes Knochens in ihrem Körper, die das Wachstum der Knochen ermöglichen. Diese Platten bestehen aus Knorpel, aber sobald sie ihr Wachstum abgeschlossen haben, wandeln sie sich in Knochen um:
- Die Platten der Knochen, die daran beteiligt sind, wie groß ein Pferd wird, haben sich in der Regel im Alter von etwa 4 Jahren umgewandelt.
- Die Knochen der Wirbelsäule sind in der Regel verschmolzen, wenn das Pferd 5½ Jahre alt ist.
Nur wenn sich die Platten umgewandelt haben und miteinander verwachsen sind, werden die Knochen weniger brüchig, haltbarer und weniger anfällig für Schäden.
Nun muss man nicht warten, bis das Wachstum des Pferdes vollständig abgeschlossen ist, bevor man mit dem Reiten beginnt, aber es ist nicht ratsam, zu früh mit dem Reiten zu beginnen, denn nicht nur die Knochen, sondern auch die Gelenke, Sehnen und Bänder werden beim Training und Reiten stark belastet.
Wer ein Pferd zu früh reitet, kann Probleme bekommen:
- Schädigung der Wachstumsfugen
- Quetschung eines Teils des Knorpels in den Beinen
- Verformungen an den Beinen
- Muskuloskelettale Verletzungen
- Langsamkeit
- Wirbelsäulenprobleme
- Steifer Rücken
- Angstzustände
- Nachgiebigkeit
- Verkrampfung
- Gelenke
Um diese Probleme zu vermeiden, reitet man sein Pferd am besten nicht, bevor es mindestens 4, besser aber 5½ Jahre alt ist.
Um das Pferd auf das Reiten vorzubereiten, kann man im Alter von 3 Jahren mit der Grundausbildung, Bodenarbeit, Longieren, Arbeit an der Hand und Freiheitsdressur beginnen.
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